Die Zeitgenossen sahen in Niklaus von Flüe (1417–1487) einen «lebendigen Heiligen».
Im Ranft wurde «Bruder Klaus» aus dem In- und Ausland als persönlicher Ratgeber und als Friedensstifter aufgesucht. Die Hochachtung und Verehrung überdauerte die Jahrhunderte und erlebte nochmals einen Aufschwung nach der Heiligsprechung im Jahr 1947.
Heute entdecken auch kirchenferne Menschen diesen bedeutenden, mittelalterlichen Mystiker neu. Es gibt aber auch Menschen, die Anstoss nehmen an seinem Leben, am Weggang von der Familie und die sein Wunderfasten nicht verstehen können.
Bruder Klaus ist kein einfacher, sondern ein unbequemer Heiliger. Sein Leben ist nicht leicht zu verstehen. Eine romantisch-verklärende Sicht wird ihm nicht gerecht.
Niklaus von Flüe hatte hart zu kämpfen und bewährte sich in diesem lebenslangen Ringen. Er trug – unterstützt von seiner Gattin Dorothee Wyss – Verantwortung in Beruf und Öffentlichkeit, Familie und Gesellschaft und hielt dem Druck der Aussenwelt stand.
Wer sich behutsam auf Bruder Klaus einlässt, dem wird er ein vertrauter und verlässlicher Freund. Er begegnet den Menschen, wenn sie die Orte seines Lebens aufsuchen, in den Ranft hinabsteigen oder an seinem Grab verweilen.
Auch heute schenkt er allen Weisheit und Frieden. Er ist ein persönlicher Begleiter, dem man sich anvertrauen kann.