Religiöse Stätte - St. Jost Blatten

Jost-Seitenaltar

Der rechte Seitenaltar ist dem Kirchenpatron geweiht und das eigentliche Ziel der Wallfahrenden. Er wurde 1752-1754 von Franz Xaver Buosinger erneuert, schwarz-weiss marmoriert und schräg angeordnet. In der Muschelnische zwischen den seitlichen Säulen wird der heilige Jost als Pilger dargestellt, 1642 von einem Unbekannten geschnitzt. Über ihm in der Nische des Aufbaus steht der schützende Erzengel Raphael mit Tobias. Diese Figur stammt von Michael Hartmann (1689). Das schmucke Antependium des Altars stammt vom Vorgängeraltar und wurde von Joseph Joachim Buosinger geschaffen.
Auf dem Altar befindet sich ein Sorgenbuch, in das Kirchenbesucher ihre Nöte oder Dankesworte eintragen können.

Marien-Seitenaltar

Der linke Seitenaltar, ebenso 1752-1754 erneuert, ist der hl. Maria geweiht. Oben steht der Erzengel Michael mit der Seelenwaage (Michael Hartmann 1689). Ziel der Verehrung bildet die in der grossen Nische unten aufgestellte Ankleidemadonna, die vermutlich 1715 von einem Unbekannten geschaffen wurde. Auch wegen ihr suchen viele Gläubige die Kirche auf. Die Statue verschwand um 1870 und fand dank einer Schenkung von Architekt Gabriel Wey den Weg zurück in die Kirche Blatten. Nur Kopf und Krone, die Arme und das Jesuskind sind als Vollplastik ausgebildet, während die unter dem Kleid befindlichen Teile aus Stützen und volumenschaffendem Beiwerk bestehen. Dies erlaubte es, die leichte Marienfigur bei Prozessionen mitzutragen. 2017 musste das schadhaft gewordene Mariengewand erneuert werden. Das Atelier des Klosters Fahr schuf aus einem alten Rauchmantel der Pfarrei Malters eine schmucke neue Robe für die Madonnenstatue

Beichtkapelle

Zur Wallfahrt gehörte die Ablegung der Beichte, Besinnung, Umkehr und Busse. Eine wallfahrende Person musste reinen Herzens vor den Schutzpatron treten, damit sein Gebet erhört wurde. Deshalb wurde 1703 ein Beichthaus an die Kirche angebaut. Der 1757/58 ersetzte, heutige Bau weist im Obergeschoss eine Kapelle mit einem dem Rokoko zuzuordnenden, figurenumrankten Kreuzaltar und acht Beichtstühlen auf. Seit 2011 ist dieser Raum als Vortragsraum profaniert, wobei des Platzgewinnes wegen vier Beichtstühle entfernt wurden. Im Untergeschoss war eine Remise für Pferde und Wagen eingerichtet, die heute zum Gastraum mit WC-Anlage umfunktioniert ist.

Eine Beichtgelegenheit besteht ausserdem in der im Renaissancestil 1633 gebauten unteren Sakristei.