"Anfänglich war Hergiswald noch kein Marianischer Gnadenort, sondern die Wallfahrt entstand aus der abgeschiedenen Einsiedelei eines Waldbruders. 1489, so berichten die ältesten Quellen, liess sich der Kartäuser Hans Wagner hier nieder. Er stammte aus Riedlingen in Schwaben und hatte 13 Jahre im Kloster Ittingen im Thurgau gelebt. Als man dort zu bauen begann, sah sich Bruder Hans in seiner Andacht gestört und verliess mit päpstlicher Erlaubnis seine Zelle, um in der „Wildnis“ und „Einöde“ der Innerschweizer Berge ein gottgeweihtes Leben als Eremit zu führen – ganz nach dem Vorbild des berühmten Bruder Klaus. Einige Jahre später liess die Patrizierfamilie von Wyl, der das Waldstück gehörte, ein einfaches Bethäuschen erstellen. Bald wurde der Ort von vielen Menschen aufgesucht.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts war die alte Eremitenkapelle für den Ansturm von Wallfahrern zu klein und man beschloss ein grösseres Gotteshaus zu bauen, die "Capell unser Lieben Frau im Hergisswald“. Aus dem abgeschiedenen Bethaus des Waldbruders wurde eine reich dotierte Marienkapelle, die zahlreich Pilger anzog.
Legenden zufolge sollen sich in Hergiswald allerhand Wunder ereignet haben."
Textquelle: Dieter Bitterli, Die Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau in Hergiswald (LU), Schweizerische Kunstführer GSK (2. Aufl. Bern 2007)
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